Stefan Sakowitz

M U L T I R E A L

Nach dem Gedicht a dream within a dream des Schriftstellers Edgar Allen Poe (der Rabe) beginnt die Ausstellung des in Lübeck geborenen Gelegenheits-Württembergers Stefan Sakowitz.

Unter dem Pseudonym MULTIREAL führt uns der 48jaehrige Luftfahrttechniker in die nächtlichen Straßen Marseilles, in die banlieues französischer Großstädte, durch die finsteren Zellengänge von Alcatraz, aber auch in Hemingways Arbeitszimmer, in malerische Küstenorte und fährt mit uns den St. Lorenz-Strom hinauf.

Einen Teil der unscharfen Traumwirkungen verdanken Sakowitz` Arbeiten sicherlich der leichten Perspektive des Luftfahrers. Tatsächlich kann der überzeugte Europäer seine Beeinflussung durch die deutschen Expressionisten nicht verbergen.

Ob nun das Kernstück der Ausstellung Murnau_Space zur Reflektion über Künstlerwahrnehmung am Vorabend des I. Weltkrieges, 1914, aufruft oder uns der Künstler nochmal mit den Schwestern Otto Muellers bekannt macht, so scheinen doch gerade einige Farbholzschnitte so frisch, dass man meinen könnte, beim nächsten Buchhändler würden noch Neuausgaben der Zeitschrift Die Aktion verkauft.

Auch Träume in Träumen dauern nicht ewig. Dem retrospektivenartigen Charakter der Ausstellung ist geschuldet, dass wir mit einem zeitlosen Technikrepertoire vom Ölgemälde, über Photographien bis zu Computergraphiken und Überlegungen zur Kunst der Zukunft begeistert werden.

Vita